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Zwei Spiele in München

SVB-Hockey: Drei Neuzugänge aus dem fernen Bangladesch

Das Trio soll mithelfen, dass der Klassenverbleib in der Feldhockey-Regionalliga geschafft wird.

Von Uli Meyer
Keanu Ciafordini (links) im Hinnspiel gegen den FSV München. Da gab es aus Böblinger Sicht ein enttäuschendes 2:2. Bild: Meyer

Keanu Ciafordini (links) im Hinnspiel gegen den FSV München. Da gab es aus Böblinger Sicht ein enttäuschendes 2:2. Bild: Meyer

Bild: Meyer

Hockey. Spannung liefert der am Wochenende anstehende Start in den zweiten Saisonteil der Feldhockey-Regionalliga für die SV Böblingen auf mehreren Ebenen. Die aktuelle Tabellensituation ist dabei noch der kleinere Aspekt. Die Böblinger stehen nach der kurzen Auftaktphase vom Herbst 2023 auf dem vorletzten Platz der Achterliga. Aus vier von insgesamt 14 Saisonspielen hatte die SVB-Mannschaft lediglich vier Punkte gewinnen können. Das ist mit einem Sieg, einem Unentschieden und zwei Niederlagen insofern eine magere Zwischenbilanz, als darunter schon drei Heimspiele waren. Entsprechend haben Trainer Thomas Dauner und seine Schützlinge in den nächsten Wochen einiges zu tun, damit zum Saisonschluss am 29. Juni zumindest der Klassenerhalt in Deutschlands vierthöchster Spielklasse gefeiert werden kann.

Los geht es gleich mit einem Doppelspieltag in der bayerischen Landeshauptstadt. Die SVB-Männer müssen am Samstag (17 Uhr) beim HC Wacker München und am Sonntag (12 Uhr) beim ESV München antreten. Mit dem Tabellenfünften Wacker ist es das erste Aufeinandertreffen in der laufenden Saison, im Vorjahr verlor Böblingen beide Vergleiche: 2:3 auf eigenem Platz und 0:2 bei Wacker. Gegen den ESV hatte die Dauner-Truppe im Hinspiel im Herbst 2:2 gespielt, was im Böblinger Lager eher als Enttäuschung galt, schließlich ist der ESV München einer der zwei Aufsteiger gewesen und belegt ohne Sieg nun auch den letzten Platz. „Wir wollen von der München-Reise ungeschlagen zurückkommen“, schlägt Thomas Dauner vor dem Jahresauftakt in der Freiluftsaison forsche Töne an.

 Das herauszuhörende Selbstbewusstsein kann weniger mit der aktuellen Tabellensituation zu tun haben als mit dem Blick auf die eigenen Reihen. Und die haben sich in den letzten Wochen deutlich verändert. Zahlreiche Nachwuchsspieler drängten sich nach dem Abschluss der Hallensaison und mit Beginn des Trainings im Feldhockey in den Vordergrund. „Die Jungen haben sich in den letzten Wochen stark reingehängt und gut trainiert“, gefällt dem erfahrenen Übungsleiter das scheinbar grenzenlose Engagement der 17- und 18-Jährigen. Dass gleich ein halbes Dutzend der Youngster im Kader für die München-Fahrt dabei sein wird, ist aus Trainersicht ebenso mutig wie alternativlos. Schließlich stehen langjährige Routiniers wie Lukas Benz, Florian Schamal oder David Scheufele zumindest vorerst nicht mehr zur Verfügung, auch die Rein-Brüder Vincent (verletzt) und Leonard (Abitur) sind beim Auftakt nicht dabei.

 Die Hauptpersonalie ist jedoch eine andere. Am Wochenende werden mit Roman Sarkar (26) und Mahbub Hossain (25) zwei Spieler das erste Mal das SVB-Trikot tragen, die noch am Montag viele tausend Kilometer von Böblingen entfernt ein völlig anderes Leben führten. Aber seit Dienstagnachmittag sind die beiden Nationalspieler aus Bangladesch in Deutschland, der SVB-Trainer hat sie höchst persönlich vom Flughafen in Frankfurt abgeholt. „Abends sind sie schon auf dem Böblinger Hockeyplatz gestanden und haben beim 3:2-Sieg im Testspiel gegen den VfB Stuttgart sogar jeder ein Tor geschossen“, berichtet Thomas Dauner vom gelungenen Einstand der beiden Asiaten. Bis Juli werden sie in Böblingen bleiben, in knapp zwei Wochen soll mit Shonanur Rahman Sobuj (23) noch ein dritter Bangladesch-Saisonimport dazustoßen.

Als vor wenigen Monaten ein in Asien tätiger deutscher Hockeytrainer seine Kontakte zu Thomas Dauner aktivierte und diese personellen Möglichkeiten offenbarte, war man im SVB-Lager zunächst noch skeptisch. Aber als sich die zu leistenden Rahmenbedingungen dann als kein wildes finanzielles Abenteuer für die SVB-Hockeyabteilung herausstellten, ergriff man die außergewöhnliche Gelegenheit beim Schopf. Die ersten positiven Effekte hat Thomas Dauner gleich festgestellt: „Allein die Anwesenheit unserer beiden Gastspieler hat alle anderen sofort angespornt. Und beide haben einen ordentlichen ersten Eindruck hinterlassen, sich gleich um Bindung zur Mannschaft bemüht.“